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Klassizistisches Kleinheubach

Zwischen 1815 und 1835 schuf der fürstliche Baurat, Architekt und Baumeister Friedrich Karl Streiter (1780–1850) in Kleinheubach mehrere typische Bauwerke im klassizistischen Stil. Dieser stilistische Rückgriff auf antike, streng gegliederte Bauformen steht ganz im Gegensatz zum ausschweifenden Barock und verspielten Rokoko. Das wird besonders in Kleinheubach an zahlreichen Bauten und Bauteilen deutlich, die von Streiter stammen. Die breite und hohe Haupttreppe im Schloss fügt sich trotz ihrer Strenge in den Bau ein. Der lange Dienerbau wurde 1819-25 gebaut und hatte vielerlei Funktionen.

Auch zwei Haustüren in der Fahrgasse, die Hofapotheke in der Hauptstraße und das achteckige Schells-Häuschen am Nebeneingang des Parks sind klassizistisch. Für Friedrich Streiter typisch ist auch eine ägyptisierende Gestaltung, die durch Napoleons Ägyptenfeldzug beeinflusst war: Im Schlosspark am sogenannten Eiskeller mit der Tempel-Staffage und einer Sphinx; bei der Synagoge nur im Torbereich, bei der Mikwe deutlich, ebenso wie bei der Straßenfront des Hofgartens.

Das achteckige Schells-Häuschen am Nebeneingang des Kleinheubacher Schlossparks